Spartipps & ErfahrungenGeld sparen im Alltag – Meine Tipps & TricksWie ich Strom spare, ohne im Dunkeln zu sitzen

Wie ich Strom spare, ohne im Dunkeln zu sitzen

Strom sparen geht auch ohne Kerzenromantik – mein ehrlicher Selbsttest

Wenn ich früher an Stromsparen gedacht habe, kamen mir sofort Bilder von flackernden Teelichtern, kalten Wohnzimmern und spartanischem Leben in den Sinn. Kurz: Nicht besonders verlockend. Ich dachte immer, wer Strom spart, lebt automatisch im Verzichtsmodus. Und ehrlich gesagt – darauf hatte ich so gar keine Lust. Aber dann kam die Stromabrechnung. Und die war alles andere als romantisch.

Die Rechnung, die mich wachgerüttelt hat

Ich erinnere mich noch gut: Ich hatte es mir gerade auf dem Sofa gemütlich gemacht, als ich den Brief aufriss. 410 Euro Nachzahlung. Ich saß da wie vom Blitz getroffen (pun intended). Das konnte doch nicht sein! Ich hab doch gar nicht so viel gemacht – dachte ich zumindest. Aber wenn man mal ganz ehrlich ist: Fernseher lief oft im Hintergrund, das Licht brannte in jedem Raum, Laptop, Ladegeräte, Küchengeräte – alles immer an oder im Standby. Von Energiesparen war keine Spur.


Das war der Moment, in dem ich beschloss: Ich probier’s jetzt. Aber auf meine Weise. Ohne Dunkelkammer-Vibes, ohne Askese – einfach smarter. Und genau das hab ich gemacht.

Mein erster Schritt: Überblick statt Panik

Bevor ich irgendwas umgestellt habe, hab ich mir erstmal einen Überblick verschafft. Was braucht wie viel Strom? Was läuft bei uns dauerhaft? Wo verstecken sich heimliche Stromfresser? Ich hab mir eine App geholt, mit der ich meinen Verbrauch verfolgen kann – das hat mir die Augen geöffnet. Zum Beispiel: Unser alter Wasserkocher war eine echte Diva. Fast 2000 Watt, und ich hab den mehrmals am Tag benutzt. Oder der Fernseher, der nachts auf Standby lief – klingt harmlos, summiert sich aber.

Ich hab auch eine Steckdosenleiste mit Schalter besorgt. Damit kann ich jetzt mit einem Klick alle Geräte im Wohnzimmer komplett ausschalten. Das war ein kleiner Aha-Moment – denn allein der Router und die Spielkonsole im Standby haben ordentlich gezogen. Jetzt mach ich nachts wirklich alles aus – und das fühlt sich gut an.

Kleine Veränderungen, große Wirkung

Ich hab nicht alles auf einmal geändert, sondern nach und nach – und das hat’s mir echt leichter gemacht. Hier ein paar Dinge, die bei uns am meisten gebracht haben:

  • Ich hab überall LEDs eingesetzt. Nicht weil’s hip ist, sondern weil sie wirklich weniger verbrauchen – und länger halten.
  • Ladegeräte zieh ich jetzt wirklich raus, wenn sie nicht benutzt werden. Ich dachte immer, das sei übertrieben – ist es nicht.
  • Zeitschaltuhren helfen bei uns im Flur und im Außenbereich – so brennt Licht nur dann, wenn es wirklich gebraucht wird.

Was mich überrascht hat: Es ging nicht darum, auf Licht zu verzichten, sondern es bewusster zu nutzen. Ich mach’s mir jetzt gemütlich mit einzelnen Lichtquellen statt mit Festbeleuchtung im ganzen Haus. Und ganz ehrlich? Es fühlt sich sogar wohnlicher an.

Mein Kühlschrank – der unterschätzte Stromfresser

Ein echter Aha-Moment war unser Kühlschrank. Der stand nämlich direkt neben dem Herd – und hat sich da jeden Tag schön aufgeheizt. Dass das die Kühlung ordentlich arbeiten lässt, hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ich hab ihn dann umgestellt – und siehe da: weniger Verbrauch. Außerdem hab ich angefangen, ihn regelmäßig abzutauen. Auch das macht echt was aus.

Und ich bin mal durch unsere Gefriertruhe gegangen. Was da an Eiskristallen und alten Lebensmitteln rumlag – peinlich! Jetzt ist mehr Ordnung drin, weniger auf einmal offen, und auch das spart Strom.

Auch die Temperatur hab ich angepasst. Früher war alles „auf Nummer sicher“ eingestellt – superkalt, aber unnötig. Jetzt achte ich auf die empfohlenen 7 Grad im Kühlschrank und -18 Grad im Gefrierfach. Funktioniert einwandfrei – und spart nebenbei Energie.

Kochen mit Köpfchen

Ich koche total gern – aber früher hab ich selten drauf geachtet, wie viel Energie dabei draufgeht. Inzwischen nutze ich immer den Deckel, koche Wasser im Wasserkocher vor und schalte die Herdplatte ein paar Minuten vor Schluss aus – die Resthitze reicht oft völlig. Auch den Backofen heize ich kaum noch vor. Spart Zeit, Strom und Nerven.

Was ich außerdem geändert habe: Ich mache öfter mal größere Mengen und friere ein. Einmal kochen, mehrfach essen – effizienter geht’s kaum. Und wer sagt, dass Sparen keinen Genuss kennt?

Neu ist bei uns auch der Reiskocher. Der braucht viel weniger Energie als der Herd und ist obendrein praktischer. Für mich eine echte Entdeckung! Und seitdem ich die Mikrowelle gezielter nutze – z. B. zum Aufwärmen statt den Herd anzuwerfen – spare ich nicht nur Zeit, sondern auch Strom.

Waschmaschine & Co.: Weniger ist mehr

Früher hab ich gern mal schnell gewaschen – halbe Maschine, aber egal. Heute überlege ich genauer: Ist’s wirklich nötig? Ich sammle jetzt mehr Wäsche, wasche auf 30 Grad, verzichte fast komplett aufs Trocknen und nutze Eco-Programme. Anfangs dachte ich, das bringt nichts – falsch gedacht. Unsere Verbrauchsanzeige sagt was anderes.

Auch beim Spülen achte ich drauf: Maschine nur voll beladen, Eco-Modus an, Tabs halbieren, wenn die Maschine nur leicht gefüllt ist. Das sind so Kleinigkeiten, die sich läppern.

Ich hab mir auch angewöhnt, den Trockengang bei der Spülmaschine nur bei Bedarf zu nutzen. Oft reicht es, die Tür einfach zu öffnen und die Luft reinzulassen – das spart ordentlich Energie. Und bei der Waschmaschine lasse ich die Vorwäsche ganz weg. Das hab ich früher fast automatisch eingestellt – heute weiß ich: Meistens überflüssig.

Mein Fazit nach drei Monaten Stromspar-Challenge

Was soll ich sagen – wir haben’s echt gemerkt. Die Nachzahlung wäre mit den neuen Gewohnheiten deutlich geringer ausgefallen. Ich schätze, wir sparen jetzt rund 20–25 % Strom im Monat. Ohne dass es weh tut. Ohne dass wir im Dunkeln sitzen oder frieren. Es geht nicht ums Verzichten, sondern ums Umdenken.

Ich fühl mich sogar besser – weil ich nicht mehr das Gefühl hab, Energie zu verschwenden. Und weil ich weiß: Ich kann was tun, ohne mein Leben komplett umzukrempeln. Es sind die kleinen Routinen, die sich auszahlen.

Ich hab sogar Spaß daran gefunden, neue Einsparpotenziale zu entdecken. Neulich hab ich bei einem Secondhandladen eine Zeitschaltuhr mit Dämmerungssensor gefunden – perfekt für unsere Balkonbeleuchtung. So bleibt das Licht nicht unnötig an. Auch meine Kinder machen jetzt mit: Licht aus, wenn sie aus dem Zimmer gehen, Ladekabel raus – das Bewusstsein ist da. Und das ist eigentlich der schönste Effekt.

Und Du?

Wenn Du das Gefühl hast, Stromsparen sei gleichbedeutend mit Verzicht – probier’s aus. Mach’s auf Deine Art. Fang klein an. Beobachte, was bei Dir funktioniert. Es gibt keinen perfekten Weg, aber viele einfache Schritte. Und ganz ehrlich: Dein Konto, Dein Gewissen und Dein Alltag werden’s Dir danken.


Man muss nicht gleich die große Umstellung machen. Schon Kleinigkeiten wie bewusstes Schalten, Gerätewahl oder Verhaltensänderungen bringen viel – vor allem langfristig. Und wenn’s mal doch wieder zu gemütlich wird: Einfach den letzten Stromzählerstand checken. Das motiviert mehr als jeder Ratgeber.

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